„Frauen im Gesundheitswesen“ – es gibt Nachholbedarf auch bei den Belegärzt*innen

Mit einem konstanten Frauenanteil von mehr als 75 % ist das Gesicht der Gesundheitsversorgung weiblich. Doch das spiegelt sich in den Führungspositionen der Gesundheitswirtschaft nicht wider. Nicht einmal jede fünfte Stelle (17 %) im Topmanagement ist mit einer Frau besetzt. Ein Blick in unser eigenes Mitgliederverzeichnis unterstreicht diese Beobachtung; von 228 Mitgliedern sind nur 15 Belegärztinnen.


So sollen sämtliche Führungsebenen im Gesundheitswesen paritätisch besetzt werden. Dafür müssen Unternehmen und Politik Jobsharing und insbesondere Topsharing fördern. „Es mangelt noch sehr an strukturellen Voraussetzungen für weibliche Führungskräfte. Arbeitgeber*innen müssen flexiblere und verlässlichere Arbeitsbedingungen schaffen, mit familienfreundlichen Terminregeln und mehr Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, sagt Cornelia Wanke, HCF-Vorstandsmitglied und Mitgründerin des Vereins Spitzenfrauen Gesundheit. „Mit der mangelnden Repräsentation von Frauen verschenkt die Branche viel Potenzial“, ergänzt Johanna Nüsken, BMC-Geschäftsführerin. „Andere Länder machen es bereits vor, wie mit gemischten Management-Teams und mehr Präsenz von Frauen in Entscheidungs- und Führungsgremien Arbeitsbedingungen und letztendlich auch die Gesundheitsversorgung als Ganzes verbessert werden können.“

Insgesamt 11 Initiativen und Organisationen, die das gesamte Gesundheitswesen repräsentieren, plädieren deshalb für eine Weiterentwicklung von Unternehmenskultur und Organisationsstrukturen im Gesundheitswesen.